Kommissär Raimund Schiefer 2008 – 2010 | |||
geboren am 7. August 1948
verheiratet seit dem 30. August 1969 mit Marianne, geb. Gruber Beruf: Praktischer Arzt |
VEREINIGTEN-CHRONIK 2008 ANDINGEN 2008 1.1.2008 Nach durchzechter Silvesternacht und dementsprechender Müdigkeit am Neujahrstag sowie der Überlegung meinerseits,ob ich zum Andingen gehen sollte,war die Antwort meiner Frau unmißverständlich: „Ein guter Vereinigter geht zum Andingen, und wer wird dich in deinem Alter noch zum Kommissär wählen“. Leicht verspätet gab es im vollgefüllten Saal keinen Platz für mich, es war mir nicht unrecht abseits an der Bar zu sitzen. Noch vor dem feierlichen Einmarsch der Kommissäre begleitete mich die Herbergsmutter in den Saal und plazierte mich mit einem Sessel neben meinem Knobelpräsidenten Lackner Werner. Wie ich so im Saal nach möglichen Kommissärskanditaten Ausschau hielt, fühlte ich plötzlich viele Blicke auf mich gerichtet, ein nicht ganz gutes Gefühl für mich zu diesem Zeitpunkt. Der Einzug der Kommissäre und Würdenträger eröffnete das „Andingen“ am 1.1.2008. Es erfolgte die Abhandlung der Tagesordnung mit Totengedenken, Neujahrsansprachen von Bezirkshauptmann,Bürgermeister und Vater Kommissär Maier Hermann. Nach einigen Stücken der Bürgermusik bedankte sich Kommissär H.Maier bei allen Vereinigten, Altkommissären, der hohen Geistlichkeit,den Würdenträgern und der Bürgermusik für die Unterstützung und beendete mit einer bei ihm bekannten launigen Rede seine dreijährige Amtsperiode unter“standing ovations“ auf Grund seiner hervorragenden Tätigkeit. Nach einer Pause, in der mir mehrmals der Gedanke auf ein stilles Verschwinden aus dem voll gefüllten Maiersaal aufkam, begann der nächste Tagesordnungspunkt, die Wahl des neuen Kommissärs. Nach alter Tradition wurde Kommissär H.Maier vom Wahlleiter, AK Fritz Franz zur Wiederwahl vorgeschlagen, die er verständlicherweise ablehnte, für mich klar, denn eine so gute Amtszeit lässt sich nicht mehr toppen. Bekannte Namen wie BH Kissela, BM Lankmayer, Dr.Lüftenegger, Perner Ignaz waren weitere Wahlvorschläge, darunter auch mein Name. Meine Rede, wo ich mein Alter, Gedanken an die Pension, meinen Beruf gegen meine Wahl anführte, wurde mit einem nicht endenwollenden Applaus aufgenommen. Zu weiteren Gegenargumenten bin ich dann nicht mehr gekommen, da mich die Junggesellen mit dem Sessel zum Kommissärstisch trugen. Auf dem Weg dorthin hatte ich kurz die Hände vor dem Gesicht mit dem Gedanken „ wieso trifft es gerade mich“. Als ich aber die freudigen Gesichter am Kommissärstisch sah, wusste ich, dass ich die Frage, ob ich bereit wäre, der neue Kommissär zu sein, mit ja beantworten würde. Nach der Überreichung des goldenen Hufeisens war ich nun offiziell der neue Kommissär der Vereinigten zu Tamsweg, eine Ehre, die mir voll bewußt war, aber was wird weiter auf mich zukommen ? Die erste große Freude war das Erscheinen meiner Frau mit den Junggesellen und der Bürgermusik, zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass wir gemeinsam diese hohe Aufgabe meistern werden. Auch die Freude über meine Person und die Gratulationen von allen liebwerten Vereinigten haben mich für mein neues Amt gestärkt. Meine erste Rede als Kommissär war von Aufregung geprägt, Gott sei Dank gab es Fixpunkte, die abzuhandeln waren, wie die Festlegung der Festwoche und die Bitte an die Funktionäre und Würdenträger in ihren Ämtern weiterzuarbeiten. Nach dem Andingen wurden meine Frau und ich von der Bürgermusik in Begleitung vieler Vereinigter nach Hause gespielt. In der Zwischeinzeit wurden Sitzgelegenheiten,Getränke und Jause organisiert, da bei meinem Weggang nur ein paar Flaschen Bier daheim waren, wir hatten in keiner Weise mit meiner Wahl gerechnet. Unser Haus war vom Keller bis zum 1. Stock gefüllt und es wurde mit der Bürgermusik, Junggesellen und vielen Vereinigten bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Die Zeit bis zu Beginn der Festwoche war geprägt von den Vorbereitungen der Kommissärsherberge in der Dr.Menz Turnhalle, die mir von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde, Festlegung der Logistik für Festumzug und Festwoche, aber auch von schönen Erlebnissen, wie die Einladungen von bekannten Personen mit Lader und Altkommissären in Salzburg, die Abnahme der Herberge durch die Altkommissäre, die Fototermine mit der Kommissärswache,Russentänzer und Bandltänzer, wo wir zum 1.Mal offiziell in unsere Herberge einladen konnten. Nachhaltig in Erinnerung bleiben auch die vielen Gratulationen, ganz besonders auch von meinen Patienten/innen, und die Ehrerbietung von allen Vereinigten, die mir durch das Aufstehen in den verschiedenen Gasthäusern entgegengebracht wurde. Daher war auch die Vorfreude auf die Festwoche, vor allem auf ihren Beginn mit dem Festumzug am 27.1.2008 entsprechend groß.FESTUMZUG Sonntag 27.1.2008 Beim Schmücken der Tribüne für die Ehrengäste auf dem Postplatz konnten ich und Altkommissär Hermann Maier, der für die Organisatiion des Festumzuges verantwortlich war, am Vortag noch die Nachmittagsonne genießen. Das Schlechtwetter, das für den Festumzug vorhergesagt war, begann mit stürmischem Wind schon in der Nacht und bestätigte sich beim Festumzug nicht wie bei uns im Jänner üblich mit Kälte und Schnee, sondern auch mit Regen, kalter Nässe und Wind. Erst später wurde mir gesagt, dass sehr früh vor dem Festumzug noch so manche Aufbauten, die dem Wind in der Nacht nicht standhielten, neu errichtet wurden. Durch alle diese negativen Einflüsse konnte unsere Hochstimmung und Vorfreude nicht getrübt werden und mit allen Ehrengästen, darunter auch die Landeshauptfrau, wurden wir von der Bürgermusik,der Junggesellenwache und den Russentänzern von der Kommissärsherberge zur Ehrentribüne begleitet. Der Umzug übertraf alle meine Erwartungen, nicht nur was die Zahl der Gefährte und die professionellen Aufbauten betraf, die Aufführungen spiegelten genau das wieder, was mir in meinem Leben Erfüllung und Freude bereitet hat, nämlich Familie,Beruf und meine Freizeitaktivitäten und dies in einer so schönen Form, die bei allen Ehrengästen, bei meiner Familie und vor allem bei mir volle Bewunderung auslöste. Auch die Abnahme der Wagen war für mich erhebend, weil ich dabei die Freude jedes liebwerten Vereinigten und auch der Zuschauer über den gelungenen Umzug und auch über mich als Kommissär hautnah geniessen konnte. Aufrichtigen Dank für dieses außergewöhnliche und unvergeßliche Erlebnis für mich und meine Familie.BÄRENVESPER 28.1.2008 Nach dem Ausdruck der Feude über das zahlreiche Erscheinen und des Sonnenscheins am heutigen Tag, war es mir ein Bedürfnis mich nocheinmal für den Applaus anläßlich meiner Wahl,die ich als Auszeichnung meiner Persönlichkeit gesehen habe, zu bedanken. Ein weiterer Dank für die Arbeit im Vorfeld zum Festumzug gebührte AK Hermann Maier für die Ausrichtung des Umzuges, den Altkommissären, dem Lader, Schriftführer, Jungesellenpräses mit Junggesellen, der Frau Kommissär und den FrauenAltkommissärinnen, der Kommissärswache ,den Russentänzern, der Bürgermusik und der Presse. Vor den Augen der Frau Kommissär, die sich geehrt gefühlt hat, als einzige Frau unter Männern dabei sein zu dürfen, wurde mir als Zeichen meiner Würde vom Hufschmied Franz Apfelknab sen. das Hufeisen auf meine Schuhsohle aufgenagelt. Die Verlesung des Hirtenbriefs und der Wochenverrrichtung war der Hauptpunkt der Bärenvesper. Bischof Anton II. würdigte in humorvoller Weise die vergangene Amtszeit von AK H.Maier und kennzeichnete meine Person in so hervorragender und lustiger Weise, dass ich den Verdacht aussprechen mußte, dass er hier Insiderwissen dazu verwendet hat. Mit der Verlesung der Wochenverrichtung endete die Bärenvesper.HOHER FESTTAG 29.1.2008 Es war ein absolutes Hochgefühl vor dem Gang in die Kirche bei der Herberge die liebwerten Vereinigten als Kommissär begrüßen zu dürfen, natürlich im schönsten Gewande mit Masche,Schal und Zylinder. Beim Kirchgang voranzugehen, beklatscht von Zuschauern, unter ihnen der Großteil Frauen, die ihre Männer bewunderten, war ein Hightlight, das durch das hohe Festamt in der Pfarrkirche seine Fortsetzung gefunden hat. Die Lesung aus dem Buche Jesus Sirach über den Arztberuf hat mich sehr beeindruckt, natürlich auch die Predigt, auf deren Inhalt jeder Vereinigte schon gespannt gewartet hat. Auch das Mitsingen der deutschen Messe mit der Liedertafel ist ein traditioneller Teil des Festamtes. Der Text „ wem künd ich mein Entzücken, wenn freudig pocht mein Herz, staunen nur kann ich und staunend mich freun“ ließ in mir ein Gefühl hochkommen, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Nach dem Festgottesdienst trafen wir uns in der Herberge zum Bruderschaftsmahl. Nach dem Verlesen der Post, es waren Glückwünsche für mich und Wünsche für einen guten Verlauf vom Schriftführer Salmer Walter zu verlesen, den Verurteilungen von Syndikus Kissela Robert und der Vorstellung der neuen Junggesellen brachen wir in Begleitung der Bürgermusik zum Hausieren auf. Die Ehre mit der Bürgermusik im Uhrzeigersinn von Gasthaus zu Gasthaus zu marschieren hat man nur als Kommissär und später als Altkommissär. Die Zeit verging allzuschnell, es war Zeit unsere Frauen für den Ball abzuholen. Für den Kommissär macht dies tradionellerweise der Junggesellenpräses. Ich eröffnete den Ball mit „alles Walzer,alles Polka“ und der Junggesellenpräses und die Frau Kommissär mit dem 1.Tanz. Es folgte unsere Einweihung durch den Bischof ,Ehrentänze der Russen- und der Bandltänzer, danach wurden schon mit Spannung die Aufführungen der 2 Frauengruppen, der Höhepunkt des Balls, erwartet. Unter dem Titel „das Leben ist ein Märchen“ mit Märchenfiguren wie Rumpelstilzchen,Schneewittchen,die Zwerge,Hänsel u.Gretel,Max u.Moritz wurden Heiterkeiten aus unserem Leben mit unseren Kindern von der 1.Frauengruppe,deren Mitglied auch meine Frau ist, gespielt. Perfekte Schauspielkunst und ein auf manche „Hoppala`s“ in unserem Leben abgestimmter lustiger Text erntete nicht nur unseren, sonder auch aller Ballbesucher Applaus. Die 2.Frauengruppe als Meerjungfrauen und Nixen zeichneten sich durch eine perfekte tänzerische Choreographie, farbenfrohe Kostümierung und frauliche Anmut aus, für mich als Erinnerung und Sehnsucht nach Meer und Segelei. Beide Aufführungen wunderschön und unvergesslich. Ein schöner und gut besuchter Vereinigtenball endete mit den Klängen der Musikgruppe „Wirbelwind“.MASKERATAG 30.1.2008 Beginn in der Kommissärsherberge mit dem Schminken der Gruppe Kommissäre/Würdentrager/Bürgermusik, verkleidet als Krankenschwestern mit der Aufführung eines Spritzentanzes (Stern oben,Stern unten mit Durchtanz in Anlehnung an den Russentanz). Ab 13 Uhr trafen sich dann viele Gruppen, um gegen den Uhrzeigersinn von Stea zu Stea zu ziehen und ihre Aufführungen darzubieten. karibische Sänger mit Wunderheiler … Liedertafel Eberhard mit den Discoplattlern Wetten dass… postplatzgruppe Schaolinmönche … Keidelgruppe Schlümpfe … „alte“ Junggesellen Griechische Matrosen… gruppe Moser –Fritz Borkenkäfer, Radiologen, Bill Gates zu Besuch im Lungau, BH Tamsweg als Japaner, der Kaiser.. glasscherbenviertel, Junggesellen .. Spiel für St.Leonhard. Ein schöner Tag mit Fröhlichkeit und Humor, der für mich erst spät mit der Abnahme der Gruppen in der Herberge zu Ende ging.GESTRIGEN TAG SUCHEN 31.1.2008 GELDBEUTELWASCHEN 1.2.2008 Diese 2 Tage feierten wir mit den Jungesellen abends in unserer Herberge, wir bewunderten dabei die körperliche Verfassung und Disziplin der Junggesellen, die sich die gesamte Festwoche mit Pünktlichkeit und Heiterkeit und Gemeinschaftsinn an alte Vereinigtentradion hielten.ABROATEN 9.Feber 2008 Das Abroaten wurde mit Gulasch und Bier, gestiftet aus der Vereinigtenkasse abgehalten. Zur Abwechslung und Unterhaltung der liebwerten Vereinigten, die wie bei allen Veranstaltungen sehr zahlreich erschienen sind, hat uns Sepp Neumann, unser Haus- und Hofphotograph, eine tolle Diashow mit originellen Photos vor allem vom Maskera zusammengestellt und präsentiert. Sie wurde mit viel Applaus angenommen.Mit dem Abroaten endete eine für mich ereignisreiche 1.Vereinigtenoktav, ich wurde im Sinne des Vereinigten und nach alter Tradition von allen voll unterstützt und geehrt. Es lebe der Vereinigte Kommissär Raimund SchieferGeburtstage 50 Schriftführer Walter Salmer 30 Junggesellenpräses Harald Moser 60 Jahre meine WenigkeitIm Jahr 2008 verstorbene liebwerte Vereinigte : Hoffmann Walter Schager Gottfried Gappmaier Karl Frau AK Ehrenreich Elfriede. |
Vereinigtenchronik 2009
Andingen: wir befinden uns im 272. Jahr des Vereinigten, das 200.Jahr mit dem Titel Kommissär, das 2.Jahr mit einem prakt.Arzt als Kommissär. Hoher Festtag,Bruderschaftsmahl: MASKERA 2009: Das Gestrigen-Tag-Suchen und das Geldbeutelwaschen feierten wir mit den Junggesellen in unserer Herberge. Wir (Frau Kommissär und ich) haben zwei nette Abende mit den Junggesellen verbracht und uns darüber gefreut, gemeinsam mit ihnen diese schöne Vereinigtenwoche zu beenden. Heil Hermann, Valentin Essl, Bock Norbert, Sampl Franz, Ingruber Hermann, Hötzer Karl
Vereinigtenchronik 2010 : ANDINGEN 2010: Abroaten 2010: Am 11.3.2010 nahm ich in Begleitung der AK Gerhart Bernhofer und Karl Maier an der Pressekonferenz zur erstmaligen Bekanntgabe der nationalen Unescoliste immaterielles Kulturerbe in Österreich teil. Wir waren sehr stolz, dass wir neben so bekannten Traditionen wie der spanischen Hofreitschule in das nationale Kulturerbe der Unesco aufgenommen wurden. Geburtstage: Bandlevit Neubacher Hans (75) |